Santiago ist die größte der Kapverdischen Inseln und bietet wirklich viel Abwechslung. Schöne Strände laden zum relaxen und abendlichen feiern ein, im Nationalpark Serra Malagueta kann man super wandern und für kultur- und geschichtsinteressierte lädt Praia und Cidade Velha zum erkunden ein. Hier wird wirklich niemandem langweilig.

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Anreise

Für mich ging es von Frankfurt aus über Lissabon nach Praia. Ich bin mit TAP Air Portugal geflogen und nach 2,5 Stunden Verspätung bin ich dann um 2 Uhr nachts gelandet. Was ich nicht auf dem Schirm hatte, dass es sich um eine „Billigairline“ handelt (nicht gerade billig bei dem Preis) und man für alles extra bezahlen muss. Somit gab es weder Essen und Trinken noch Boardentertainment. Meine Flüge habe ich direkt bei TAP Air gebucht und dafür ca. 550 € bezahlt. Hier findest du noch einige Infos zur Einreise und zum Visum.

Fortbewegung

Da Santiago wirklich groß ist und man von Praia bis in den Norden gute 1,5 bis 2 Stunden fährt, lohnt sich hier wirklich ein Mietwagen. Ich habe mir für 4 Tage einen Mietwagen bei Hertz geliehen und dafür 310 € bezahlt. Die Abholung und Rückgabe war sehr unkompliziert direkt am Flughafen im Abflugbereich. Die Straßen sind zum Größten Teil gut ausgebaut, sodass man mit dem Mietwagen keine Probleme hat. In den ländlichen Gegenden sind die Straßen Kopfsteinpflaster oder unbefestigt, aber das ist überhaupt kein Problem, da dort jeden Tag mehr als genug Autos drüber fahren.

Eine weitere Möglichkeit um von A nach B zu kommen ist der Bus, der auch deutlich günstiger ist als ein Taxi. Ich habe es selber nicht ausprobiert, aber wenn man nicht mehr als ein Gepäckstück dabei hat kann man den Bus wohl nutzen, laut einem Einheimischen mit dem ich mich unterhalten habe.

Unterkunft – Casa Strela B&B Tarrafal

Ich habe 3 Nächte im Casa Strela B&B Tarrafal gewohnt. Auch wenn es ab und zu Verständigungsprobleme gab, war es wirklich toll. Das Hotel liegt sehr ruhig in zweiter Reihe direkt am Meer an der Felsenküste (nicht am Strand). Zum Strand von Tarrafal läuft man ca. 10 Minuten und Restaurants gibt es einige in Laufweite. Das Frühstück bekommt man auf der super schönen Dachterrasse mit Blick aufs Meer. Leider hatte ich bei meinem Zimmer keinen Balkon dabei. Die teureren Zimmer sind mit Balkon und Blick aufs Meer. Für die 3 Nächte habe ich 140 € inkl. Frühstück bezahlt.

Praia

Direkt am ersten Tag machte ich mich auf um Praia zu erkunden, bevor ich in den Norden nach Tarrafal gefahren bin. Die Stadt ist ziemlich groß mit 140.000 Einwohnern, aber die Sehenswürdigkeiten lassen sich relativ schnell ablaufen. Aber auch ein Spaziergang einfach mal durch die Straßen lohnt sich ebenfalls.

Park Alexandre Albuquerque

Ausgangspunkt meiner kleinen Erkundungstour durch Praia war der Park Alexandre Albuquerque. Er ist sehr zentral gelegen und hier war einiges los. Einheimische haben ihre Ware angeboten, am Abend gab es anscheinend ein Fest, denn es wurden Stände aufgebaut. Erstmal auf die Bank setzen und alles auf sich wirklich lassen, bevor man dann bei 35 Grad durch die Stadt läuft. Im Park findet man auch die Gouverneursstatue der Stadt Praia 1926.

Präsidentenpalast

Fast direkt neben dem Park Alexandre Albuquerque befindet sich der Präsidentenpalast. Man kann ihn leider nicht besichtigen und er wird auch streng bewacht, aber man kann einmal drum rum laufen und von dort auch die tolle Aussicht auf Praia genießen. Hier hat der Landespräsident der Kapverden seinen Dienstsitz. Daneben befindet sich auch direkt der Militärstützpunkt.

Monumento de Diogo Gomes

Neben dem Präsidentenpalast befindet sich das Monument de Diogo Gomes. Der Entdecker der Kap Verden Diogo Gomes schaut über den Hafen und die Insel, hinter ihm der Präsidentenpalast. Von dort aus hast du einen tollen Ausblick auf den Strand und Praia.

Igreja Nossa Senhora da Graca

Neben dem Park befindet sich auch die Kirche Igreja Nossa Senhora da Graca. Eine schöne alte Kirche, die immer noch genutzt wird. Deswegen konnte ich sie leider nicht von innen anschauen, da gerade Gottesdienst war. Daneben befindet sich das Palácio da Justiça

Miradouro do Cruzeiro

Die Aussichtsplattform Miradouro do Cruzeiro bietet eine tolle Aussicht und an der Mauer stehen noch die alten Kanonen. Der Weg an der Aussichtsplattform führt dann direkt zum Präsidentenpalast.

Leuchtturm – Farol de D. Maria Pia

Der Leuchtturm steht auf einer Landzunge im Meer und ist wirklich schön. Man kann direkt mit dem Auto hin fahren und auch rein gehen. Der Eintritt ist kostenlos und der Leuchtturmwärter ist wirklich nett. Er führt euch gerne rum und bringt euch auch auf den Turm rauf wenn ihr mögt. Von dort aus hat man auch einen tollen Blick auf Praia. Ein Besuch lohnt sich auf jedenfall.

Cidade Velha

Ein paar Kilometer westlich von Praia befindet sich der keine Ort Cidade Velha. Es ist die ehemalige Hauptstadt der Kap Verden und wurde 2009 als UNESCO-Welterbe anerkannt. Ein sehr ländliches Dorf mit tollen Sehenswürdigkeiten erwartet dich hier.

Kathedrale Sé

Von der alten Kathedrale sind leider nur noch Ruinen übrig, die man kostenlos besichtigen kann. Die Ruinen beeindrucken vor allem durch ihre Größe und wie viel davon noch erhalten ist. Die Kirche wurde kurz nach ihrer Fertigstellung von Piraten zerstört.

Pelourinho

Auf diesem Platz steht der Schandpfahl. Der Pranger aus dem Jahr 1512, erinnert an die Geschichte des Sklavenmarktes von Ribeira Grande. Auf dem Platz ist immer etwas los, Einheimische bieten Souveniers und Obst an und hinter dem Platz befindet sich eine tolle Plattform um das Meer und die Fischer zu beobachten. Außerdem gibt es hier viele leckere Restaurants.

São Filipe Royal Fortress

Die alte Festung aus dem 16. Jahrhundert thront über der dem kleinen Örtchen Cidade Velha. Die Festung war damals Teil des Verteidigungssystem der Stadt. Man läuft einen kleinen Berg hoch, ca. 15 Minuten, um zur Festung zu gelangen und wird mit einer tollen Aussicht belohnt. Dort kannst du dann an einer Führung teilnehmen, die ca. 30 Minuten dauert oder die Festung selbst erkunden. Der Eintritt kostet ca. 5 €.


Die schönsten Touren, um Santiago zu erkunden


Tarrafal

Der Ort Tarrafal liegt ganz im Norden der Insel und ist bekannt für seinen traumhaften Strand. In Tarrafal findet man den einzigen weißen Strand auf der Insel, alle anderen Strände sind schwarz. Der Ort an sich ist nicht wirklich etwas besonderes, aber durch den Strand ist er zum Touristenliebling geworden. Dementsprechend viele Restaurants gibt es hier, die super leckeres Essen servieren. Hier lässt es sich wirklich gut aushalten und mit einem Mietwagen lassen sich auch die weiteren Strände im Norden sehr gut erkunden.

Markthalle Tarrafal

Wenn ihr in Tarrafal seid, schaut auch mal beim Markt vorbei, der täglich stattfindet. Mischt euch unter das bunte Treiben und ergattert evtl. das ein oder andere Souvenir oder leckeres Obst. Die Leute dort sind wirklich nett und man wird absolut nicht bedrängt irgendetwas zu kaufen. Sehr angenehm.

Naturpool – Piscina Natural de Cuba

Nicht weit von Tarrafal entfernt an der Westküstet befindet sich ein toller Naturpool. Leider nicht ganz so leicht zu erreiche und zu finden. Ein kleines Strohhaus dient als Orientierungspunkt. Die Straße dort hin ist teilweise nur Schotterpiste mit vielen Schlaglöchern. Aber dort angekommen gibt es einen tollen Pool mit kühlem Wasser. Aber Achtung man muss ein paar Felsen runter klettern um dort hin zu kommen. Festes Schuhwerk ist angesagt.

Silverbeach

Wenn du zum Naturpool fährst, fährst du auch am wunderschönen Silverbeach vorbei der sich ebenfalls an der Westküste befindet. Schwarzer breiter Sandstrand umgeben von Bäumen. Leider konnte ich keinen Weg zum Strand finden, geschweige denn einen Platz wo ich mein Auto abstellen konnte. Deswegen war der Strand wahrscheinlich auch leer. Aber von der Weite konnte ich bestaunen und mir wünschen dort zu liegen. 😉

Ostküste

Die Ostküste ist sehr ländlich und sehr felsig. Hier gibt es nicht wirklich einen Strand an den man sich legen kann und baden gehen kann. An den meisten Stränden wird gearbeitet oder der Strand lädt nicht wirklich zum baden ein. Aber trotzdem sollte man sich die Ostküste nicht entgehen lassen, denn es ist wirklich toll anzusehen wie die Wellen gegen die Felsen peitschen und man währenddessen auf einer furchtbaren Kopfsteinpflasterstraße fährt.

Nationale Gerichte

Es gibt sehr leckere Gerichte auf den Kap Verden, die ihr unbedingt mal probieren müsst. Zum Frühstück gibt es sehr leckeren süßen Couscous und zum Mittag- oder Abendessen könnt ihr euch Cachupa schmecken lassen, ein reichhaltiger Eintopf mit den verschiedensten Gemüsezutaten sowie Fisch oder Fleisch. Natürlich gibt es auch jede Menge Fisch und Meeresfrüchte in jeglicher Zubereitung, immer fangfrisch vom aktuellen Tag. Gönnt euch zum Abschluss noch einen hochprozentigen Grogue, dem Zuckerrohrschnaps der auf den Kap Verden hergestellt wird.

Praia Baixo

Am letzten Tag bin ich noch zum Strand Baixo im Südosten gefahren. Ein wirklich schöner langer Strand mit einem Beachclub. Leider war bei mir das Wetter nicht so schön um baden zu gehen, aber falls ihr in der Nähe seid schaut mal vorbei. Die Anfahrt war ok, das letzte Stück ist allerdings etwas abenteuerlich, da es nur unbefestigte Straßen gibt, aber man kommt durch.


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